kleinstadtpisser - Ungereimtheiten

Eulenspiegel

Eulenspiegel schreckt die Laute
Und zerschneidet seine Seile,
Um vor der Masse umzukommen…
Mittelalter ist nicht mehr
Und Schock brauchts
Menschen zu erwecken
Drum muss ein Eulenspiegel sterben
Damit des Zweiten Worte
Hörer finden:
Massaker an Schulen,
In Kindergärten,
Oder auf Schlachtfeldern…
Was macht das für einen Unterschied?
Hör auf zu schweigen
Eulenspiegel!
Selbst Delphi ist schon ausgebombt.
Zerschlag das Silberglas am nächstbesten Schädel
Und schreie deine Possen!
Nichts,
Nichts hilft,
Als Tragik die du zu machen
Dich in die Pflicht begabst,
Als du begonnen hast
Zu mahnen!
Zerkotz den Rest der Welt
Und wecke wache Geister,
Wacher noch zu sein,
Als sie es sind!
Und sing dein Lied
Von Revolution!

Dich vergessen…?
Die Zeit hat ihre Regel
Und blutet sich in meine Gedanken
Und schmerzt sich schreiend aus
Und kennt nicht Wort nur Laut

Kennt doch Sehnsucht
Wie den unbemannten Flug
    Ins Schwarz!
Und kennt doch Ich,
Und Du….,
Und… Wir!
Und kennt Tragödien!

Die Zeit heilt keine Wunden!!?
Sind sie nur tief genug,
Reißt sie sie immer wieder auf
Und kaut an Grinden die verheilen wollen
Und eitern auch,
    Ganz ohne Zeit!
Und bluten! …
… Und heilen …
    NIE!

Asche
Wo ich bin, ist Asche!
Wo ich gehe, wandeln Leichen
und nichts ist
was lebendig gefeiert wird
Sud und Dreck bewirft sich mit sich selbt
und alles steht auf seiner Beerdigung

Die Friedhöfe
mit den Geschäften links und rechts
die Schauen, mit ihren Untotenzeremonien...

Sodom und Gomorra,
die Sintflut
Und Asche erstickt Pompeji
Hölle und Troja,
Neros Rom

Die Geschichte ist unter uns
und frißt, was sie lehrt

und kein Phoenix,
der es wagt, sich zu erheben

Seis drum
Schreit Einsamkeit sich bloße Worte
Und ist schon lange nur ein Kind
Und ist Blutstaub
Und Fingerhut
Ist Nattergift
Und Lucy in the Sky with Diamonds
Schreit ihr bittersüßes Lied vom Tod

Zu viele gingen schon verloren
Zu viele starben in sich fort
Zu viele haben sich verlaufen

Und doch zerbeten sich die grauen Finger
Hände falten sich zu Nichts
Himmel bekämpfen Paradiese
    Und umgekehrt
Während die Götter an der Tafelrunde
Sich über die Suche
    Nach dem heiligen Gral
Die Köpfe zerlachen…

Taubstumm fällt heute in Gestern
Und mimt das Gute
In sich, durch sich, mit sich
Und lacht sich breit
    Durch ein geheucheltes Göttermaul

Ihr habt NIE etwas gesagt?
WIR sterben unter euch!
Und das versoffne Nachtvolk
Jubelt ein Requiem nach dem Anderen
In den vergilbten Mond

Und während das Höllentor
Gleich dem Glücksrad sich dreht-
Und wer verliert, verliert eben,
(“Ich möchte einen Konsonant kaufen”)-
Bepisst sich klein Josef vor seinem Sohn
Der sich am Kreuz bepisst
Und die ganze Menschheit
Zu einer einzigen, stinkenden Lache macht

Und das Himmelstor bleibt ver- und geschlossen
Weil ein umtriebiger Alkoholiker
Noch immer seinen Reim aufs Hofbräuhaus singt
“Halleluja… luja.. Halleeeeee…. Julia”!

Was kennt hier noch Reinheit?
Was will noch Reinheit fordern,
Ohne sich unglaubwürdig zu machen?
Was schreit nach Gesetz
Und wer vertritt das Recht?
Und welches Recht fickt nicht den,
Der Recht hat?

Kaviar
Es verdreht sich tausendfach
Der Lauf der Dinge
Wider die Natur
Weil Mensch sich Mensch ergreift
Und gottgleich seine Welten schafft
Und immer wieder Fleisch vergisst

Schlag doch Eiter aus den Wunden,
Die du dir selbst hinzugefügt
Und prügele dir die Scheiße aus dem Leib
So du gefressen hast! Gierig! Gierig!

Kaviar
Adelsfraß aus deinem Hals
Weil eines Tages Schlingen aus des SchicksalsBast
Deinen ach so saubren Hals abschnüren
Dann sollst du sehen;
Die magren Kinder einer Welt, die du die “Dritte” nennst
Die dürren Mütter einer Welt, die du die “nicht- zivilisierte” nennst
Die erschossenen Väter aus einer Welt
Die du die “kriegerische” nennst

Ohne zu erkennen,
Dass du erste, zweite bis
Das du durch deine Zivilisation
Unzivilisierte Völker machst
Das dein Scheiß Kopf der Krieg ist,
Den so viele fürchten