Wie man in Pößneck spricht
Als wie wenn stets betrunken
Klingts, wenn Pößnecker erzählen
Wenn diese ihre Dialekte unken
Und versuchen, Worte zu wählen
Schmure sagte der Pößnecker
Statt Schmorda, wies denn heißt
Reden scheint, als fällts ihm schwer
Wenn er mit Sätzen schmeißt
Hebbmbuggl heißt Ziegenrück
Ein wahrlich netter Ort
Ein wirklich schönes Stück,
Heimat, und ein gräulich Wort
Fordlassloofä heißt hier gehen
Schraubendreher Schruwädraggr
Als könnt ganz Pößneck kaum noch stehen
Doch schlägt es sich ganz wacker
Als wie im Suff so klingt es
Als wäre Pößneck ständig steif
Um klare Worte ringt es
Und scheint als sei es reif
Für Entgiftung und Entzug
Als wäre Alkohol
Nur Pflicht und nicht Betrug
Wer keinen trinkt, auf des andern Wohl
Der Schleizer hat das “e” verkauft
“Heulsus”, “Petz” und “Trepp”
Worte, die mit “e” doch enden
Klingts oft wie ein Nepp
Wenn Schleizer Schleizer Rede Wenden
Nett ist Net: “nicht” soll das heißen
Nicht nett in seinem Sinn
Worte aus diesem herauszureißen
Ob die Schleizer “ä bille” spinn?
“Gehän”, “seehän” “steehän”
Hier statt “e” betont ein “ä”
Klingts, wenn Schleizer Worte wehen
Seltsam nett aus unsrer Nähe!
Sie haben wohl das “e” verkauft
Und den Rest dann umgetauscht
Der Schleizer sich mit Sprache rauft
Und das “ä” völlig berauscht
Betont die Enden ganz bedacht
Und lässt das Letzte ofthin weg
Ich hab schon oft verblümt gelacht
Um des Schleizers Redezweck